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Han Bennink,
der Sohn eines Orchesterpercussionisten wurde 1942 in Zaandam nahe Amsterdam geboren. Ein Küchenstuhl war sein erstes Instrument. Entgegen den wohlgemeinten Instrumentenempfehlungen seines Vaters blieb der Schlagzeuger und Multiinstrumentalist bis heute seinen Neigungen treu, unwahrscheinliche Gegenstände die er zuweilen hinter der Bühne findet, instrumental einzusetzen. Der heute in der internationalen Jazz-Szene hoch geschätzte Musiker Han Bennink war schon in den 60er Jahren nicht nur in Holland als ungewöhnlich vielseitiger und begabter Schlagzeuger anerkannt. Als harter Swing-Drummer in der Tradition seines „Hero“ Kenny Clark begleitete er bald auf internationalen Tourneen die amerikanischen Jazzstars, einschließlich Sonny Rollins, Ben Webster, Wes Montgomery, Johnny Griffin, Eric Dolphy und Dexter Gordon. Gleichzeitig wurde Han Bennink damals, wie Brötzmann zum Miterfinder einer – zwar im amerikanischen Jazz verwurzelten – doch eigenen europäischen improvisierten Musik. 1966 spielte er auf dem Newport-Festival im Mengelberg-Quartett. 1967 gründete er mit den holländischen Pionieren Misha Mengelberg (Piano) und Willem Breuker (Saxophon) das Musiker-Collectiv „Instant Composers Pool“.
Mit Peter Brötzmann, den er Mitte der 60er Jahre in Amsterdam kennen lernte, verbindet Han Bennink eine ähnliche Frühgeschichte: Denn auch er besuchte damals eine Kunstschule. Die Folgen, auch aus jüngster Zeit, mit Brötzmann nur sehr weitläufig verwandt, sehen wir hier in einer Parallelausstellung.
Der in vielen Medien erfolgreiche Künstler entwarf zahlreiche LP- und CD-Hüllen. In unserer Ausstellung zeigt Bennink eine Auswahl freier Arbeiten, in denen er, neben Zeichnungen, gefundene Gegenstände zu eigenwilligen, oft humorvollen Bild- und Objekt-Arrangements verbindet. Hierzu gehören, was nahe liegt, zerbrochene Trommelköpfe und –Stöcke, Nebenprodukte seiner musikalischen Arbeit. Han Bennink wird von der Amsterdamer Galerie Espace vertreten.
Die erfolgreiche jüngere Geschichte von Han Bennink und Peter Brötzmann, besonders hinsichtlich der Musik, hier näher zu erörtern, würde den Rahmen dieser Einladung sprengen.
Klaus Küster
„Ich will weniger, weniger, weniger – und mehr daraus machen. Keine hunderte Tuben Farbe und Pinsel-Wälder. Wenn ich zeichne oder male, arbeite ich am Boden, genau wie Jackson Pollock. Und dann am liebsten mit einem Tischler-Bleistift.“
Han Bennink
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